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Mit der Initiative evecommerce setzen sich Carpathia und sein Competence Board dafür ein, den Schweizer E-Commerce durch mehr Diversität weiter voranzubringen.

 

Was bedeutet Diversität?

Doch was bedeutet eigentlich der Begriff Diversität? Diversität bezeichnet nichts anderes als Vielfältigkeit oder Verschiedenheit. Als Konzept umfasst es die Unterscheidung und Anerkennung von bestimmten Merkmalen verschiedener Gruppen und Individuen.

Die Merkmale männlich und weiblich beschreiben dabei nur eine Dimension zur Differenzierung zweier Menschen. Neben der Dimension Geschlecht gibt es aber noch viele andere: Dazu gehören zum Beispiel die ethnische und kulturelle Herkunft, die sexuelle Orientierung, das Alter oder die Gesundheit.

Abhängig verschiedener Disziplinen bestehen unterschiedliche Perspektiven ausgehend vom Begriff Diversität. In der Wirtschaft hat das Thema vor allem durch die Globalisierung an Popularität gewonnen.

Personalverantwortlichen ist es ein grosses Anliegen, heterogene Teams in den Unternehmen zu fördern (Diversity management). Schon lange gelten Teams bestehend aus Individuen unterschiedlichen Alters und Geschlechts als erfolgreicher. Diversität bedeutet demnach nicht nur: Vielfalt in Bezug auf das Geschlecht, sondern umfasst viele weitere Dimensionen.

 

Förderung der Dimension Geschlecht

Dem aufmerksamen Leser ist nicht entgangen: Hier wird Diversität als Überbegriff vieler Ausprägungen definiert, warum aber scheint die Initiative evecommerce nur auf die Dimension Geschlecht abzuzielen?

Diese Frage ist berechtigt. Tatsächlich sieht sich evecommerce als grosser Verfechter von mehr weiblichen (Führungs-)Persönlichkeiten im E-Commerce und der damit auch forcierten Bewegung für weiblichere digitale Vertriebsmodelle.

Ein Blick um uns herum zeigt: Damit sind wir nicht allein. Viele andere haben sich dieses Anliegen ebenfalls auf die Fahne geschrieben: So etwa WESHAPETECH, Women in digital Switzerland oder Ladies in E-Commerce, aber auch die letzte Woche auf Twitter lancierte  Aktion unter dem Hashtag #WeAreHere geht in eine ähnliche Richtung, wenn auch ohne spezifischen Fokus auf E-Commerce.

Auf meetup.com gehen Gruppen wie Zürich Women in Tech and Academia, Carrots Switzerland: Attracting women to Tech, wefound. Female entrepreneurs community oder Zürich Girl Geek Dinners in eine ähnliche Richtung. Dies nur ein paar Beispiele aus der Schweiz. Aus Deutschland wären etwa Women in digital oder die Geekettes zu erwähnen, noch weiter nördlich der Women in Tech Event aus Schweden. Das ist nur eine kleine, unvollständige Liste als Ergebnis eines fünf-minütigen Desk Researchs. Bestimmt gäbe es da noch viele weitere, die hier reingehören würden (in den Kommentaren freuen wir uns über Vorschläge).

 

Sind solche Bewegungen denn nötig?

Zurzeit erlebt die Emanzipation der Frau tatsächlich ein Revival, was sich nicht nur in verschiedenen eben genannten Initiativen im Berufsalltag oder öffentlichen Bewegungen abzeichnet, sondern beispielsweise auch in der Mode.

Zahlreiche Männer und Frauen nehmen diese Tatsache mit gemischten Gefühlen wahr. Niemand würde zwar dementieren, dass gerade im Berufsalltag die Gleichstellung der Geschlechter noch nicht erreicht ist.

Trotzdem halten sich viele mit ihrer Meinung zurück und lassen von dem Thema lieber die Finger. Die Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen, im Vergleich mit anderen in der Digitalbranche weniger gravierend, ist nur einer von mehreren viel kritisierten Missständen. Zahlreiche Studien zeigen ferner auf, dass die gläserne Decke (glass ceiling) in der Schweiz tatsächlich existiert und Frauen nicht weiter als ins mittlere Management kommen lässt.

Die Schweiz ist – wie wir wissen – trotz ihrer Fortschrittlichkeit – in diesen Fragen kein Vorzeigemodell: Kinderbetreuung, Papaferien sowie Teilzeitmodelle werden in vielen anderen Ländern weitaus ernster genommen. Und die Hoffnungen, dass wenigstens die gut geförderte Schweizer Start-up-Szene zukünftige Geschäftsführerinnen hervorbringt, sind gemäss dem kürzlich erschienenen Beitrag der Handelszeitung „Startups: Warum der Schweiz die Gründerinnen fehlen“ auch gedämpft.

 

Diversität in Teams bringt Erfolg.

Gemischte Teams garantieren, dass die User Experience auch auf die Bedürfnisse weiblicher Kunden abgestimmt ist.

 

Eine “nerdige” User Experience performt nicht

Im Januar 2015 hat McKinsey in einer Aufsehen erregenden Studie zum ersten Mal eine Korrelation zwischen Diversität und ökonomischem Erfolg nachgewiesen: Unternehmen mit guter Geschlechterdurchmischung übertreffen ihre Industry Peers bei Umsatz und Gewinn um 15 % und mehr.

Gerade in der Digitalwirtschaft verdient diese Erkenntnis Beachtung. Die erste Dot-Com-Welle wurde durch eher homogenen Teamkonstellation geprägt – meist männliche Tech-Nerds mit einer (nachgesagten) Abneigung für ausschweifende Körperhygiene-Rtiuale. Heute, wo die digitalen Fertigkeiten und Ansprüche gestiegen und mehr als die Hälfte aller digitalen B2C-Transaktionen von Frauen initiiert werden, ist eine “nerdige” User Experience keine erfolgversprechende Strategie. Ein Unternehmen, das mit digitalen Produkten oder Diensten auf breite Bevölkerungsschichten abzielt, tut auch im Sinne des Shareholder Value gut daran, gemischte Teams mit den diversen Fertigungsstufen zu betrauen.

 

Leuchtturm für ein gemeinsames Reiseziel

Die zahlreichen Initiativen in der Schweiz und auch im Ausland machen sich stark dafür, dass die Gleichstellung weiter vorangetrieben wird und weiter ein Thema bleibt. Denn die Anzeichen deuten alle darauf hin, dass weiterhin Handlungsbedarf besteht. Genauso wie viele andere Initiativen hat auch evecommerce zum Ziel, dabei nicht nur die Dimension Geschlecht zu fördern, sondern auch andere, wie Alter oder Herkunft.

Eine solche Bewegung soll zudem nicht nur von denjenigen getragen werden, die sich selbst als “Opfer einer Ungleichstellung fühlen. Im Gegenteil: Nur wer alle ins Boot holt, kann zu neuen Ufern aufbrechen. evecommerce sieht sich in Zusammenarbeit mit seinem Board bei dieser Reise als weiteren Leuchtturm für dieses gemeinsame Ziel.