Mit der Frage, wie Frauen für Informatik- und informatiknahe Studienrichtungen begeistert werden können, habe ich mich in meiner Masterarbeit auseinandergesetzt. Dies konkret am Beispiel der Hochschule Luzern (HSLU) – Informatik.
Weshalb es wichtig ist, den Frauenanteil in der Informatik- und im informatiknahen Umfeld langfristig zu erhöhen, habe ich im ersten Beitrag dieser Serie betrachtet. Danach bin ich auf die frühe Prägung durch Geschlechterstereotype eingegangen und habe die Faktoren aufgezeigt, welche bei der Studienwahl eine Rolle spielen. Ebenfalls beleuchtet wurden die wichtigsten Informationsquellen für angehende Studierende und welche Zweifel diese bei der Wahl ihres Studiums hegen.
Studienwahl wird durch multiple Faktoren beeinflusst
Erkenntnisse nutzen, um Frauen für die Informatik zu begeistern
Basierend auf den Erkenntnissen aus den Grundlagen und der durchgeführten Umfrage wurden Handlungsempfehlungen erarbeitet, wie die HSLU mehr Frauen für Informatik- und informatiknahe Studiengänge begeistern kann.
Dies sind zum einen Massnahmen, welche auf die Informationen abzielen als auch die Kanäle über welche kommuniziert wird. Dabei sollen Motive und Beweggründe, welche für Frauen besonders wichtig bei der Studienwahl sind, gezielt adressiert werden.
So sollen die Zukunftsperspektiven konkret aufgezeigt aber auch der Inhalt und die Ausgestaltung eines Studienganges umfassend beleuchtet werden. Ebenfalls wichtig ist, die Studiengänge durchgehend als erlernbar darzustellen, um Hemmnisse abzubauen ob die eigenen Fähigkeiten für ein Studium ausreichen.
Zum anderen wird die Erarbeitung von Angeboten empfohlen. Diese fokussieren einerseits auf die Befähigung von angehenden Studierenden und andererseits wird empfohlen, ein Angebot zur MINT-Förderung zu entwickeln, welches Kinder motiviert, bevor diese erstmalig mit der Wahl einer Fachrichtung konfrontiert sind. Denn wie sich gezeigt hat, wird an einer einmal eingeschlagenen Fachrichtung in der Tendenz festgehalten.
Handlungsempfehlungen adressieren auch Bedürfnisse der Männer
Besonders gehen die formulierten Handlungsempfehlungen auf die Bedürfnisse der Frauen ein. Es hat sich gezeigt, dass einige Faktoren für die Frauen wichtiger sind als für die Männer. Ein Grossteil der Einflussfaktoren sind von den beiden Geschlechtern als ähnlich relevant eingestuft worden. Somit werden mit der Umsetzung der Handlungsempfehlungen auch Bedürfnisse der Männer adressiert.